Mittwoch, 4. August 2010

Traurig

Bismillahi ar-Rahmani ar-Rahim - Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Barmherzigen

Gestern war ich so traurig, ich musste weinen, warum? - weil die Menschen ihren Herrn vergessen haben, nähmlich Den, Der sie erschaffen hat - ein liebevoller, lebendiger Schöpfer. Und, aber genau auch diese liebevolle und barmherzige Zuwendung bringt mich immer wieder zum Weinen.

Gestern habe ich zu jemandem etwas falsches gesagt, d.h. ich habe es zwar richtig und gut gedacht, also die Absicht war gut gemeint, aber weil die Frau aus Bosnien kam, habe ich mich sprachlich ganz unglücklich ausgedrückt. Danach, ging ich heim und weinte bei Allah, weil mir meine Zunge einmal wieder einen Streich gespielt hatte. Aber, Allah kennt ja jeden Winkel des Herzens, so bat ich Ihn um Hilfe, dass aus dem Gesagten, kein übles Nachbarschaftsgerede entstehe. Alles Lob und Dank gebührt Gott dem Allbarmherzigen - ganz kurz darauf brachte Er mich gleich mit der Person zusammen, über die ich irrtümlich etwas gesagt hatte, was sie ganz gewiss nicht gerne gehört hätte. So konnte ich es der Frau gleich erklären, dass mir dieses falsche Wort herausgerutscht sei über sie, und wie es aber in Wirklichkeit gemeint war - sie lachte nur und sagte: "Ach ich kenne dich doch und weiss wie du das gemeint hast".

Ich redete mir ihr noch lange über Gott - sie betet auch, doch hat sie es noch immer nicht geschafft, das Kopftuch zu tragen, da erzählte ich ihr, dass ich noch einmal die Bibel lesen musste (nicht die ganze, aber viel), um den Islam zu verstehen, zu verstehen, was Allah genau von mir will, bzw. von den Menschen. So erzählte ich ihr auch, dass viel mehr am Kopftuch hänge, als wir wirklich wissen, da geht es gar nicht nur um das Verhüllen vor dem anderen Geschlecht, ich erzählte ihr vom 1.Korinther, im 11.Kapitel, Vers 6 und 7:

jede Frau dagegen, die mit unverhülltem Haupte betet oder prophetisch redet, entehrt dadurch ihr Haupt, denn sie steht damit auf völlig gleicher Stufe mit einer Geschorenen (= öffentlichen Dirne). 6 Denn wenn eine Frau sich nicht verschleiert, so mag sie sich auch das Haar abschneiden lassen; ist es aber für eine Frau schimpflich, sich das Haar kurz zu schneiden oder es sich ganz abscheren zu lassen, so soll sie sich verschleiern! 7

Bei mir ist es so, dass ich, weil ich Gott so sehr liebe mich wirklich gerne verhülle und es für mich seit 11 Jahren, ganz selbstverständlich ist. Da ich es wirklich nur um Allahs Willen tue, werde ich von Ihm natürlich auch beschützt und habe so nie Anfeindungen erlebt. Die Menschen sind freundlich und ganz normal mit mir, sie erkennen in mir den Menschen und nicht eine religiöse Fanatikerin.

Als ich ihr von diesen Versen erzählte wurde sie wohl doch etwas nachdenklicher. Im weiteren erzählte ich ihr auch von dem Bibelvers:

"Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte und mit aller deiner Kraft!" Markus 12,30

Es ist die Wahrheit, dass sämtliche Propheten Gottes, nie etwas anderes als Islam (Gottergebenheit) verkündet und gelehrt haben. Doch eben gerade dieses sich Ergeben ist wohl das schwierigste für den Menschen, das geht eigentlich nur dann, wenn man Gott kennenlernt, und sich viele Gedanken über Seine Allmacht macht. Ja, Er hat Macht über alles, alles, alles, Er kann erschaffen was Er will und Er fragt niemanden. Ihm gehört diese Welt mit allem was sich in ihr, auf ihr und in den Himmeln befindet. Als mir dies richtig klar war, konnte ich mich ergeben, weil ich wusste, es gibt keine Macht und keine Kraft, ausser bei Allah - und Er ist mächtig über alle Dinge. Eine Aussage, die sich wie eine rote Schnur durch alle Schriften zieht. Seither frage ich Allah um alles, was ich nicht weiss, nicht kann, lasse mich führen, und vertraue auf Ihn.

Der Grund, warum ich auch immer wieder in der Bibel lese ist, weil ich den Qur'an auswendig lerne und Allah bestätigt darin ja eben vieles, was in den vorausgegangenen Schriften erwähnt bzw. offenbart wurde. Um was es eben wirklich geht: Keine Beigesellung, Gott ist die alleinige Herrschaft, und Er duldet keinen zweiten neben sich, der angebetet werden darf.






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